Felssturz-Risiko an der Rabenschüssel

WARNUNG! Die Rabenschüssel ist ein ungesicherter Naturraum. Bitte beachtet beim Klettern die Steinschlag- und Felssturzgefahr. Beim Aufenthalt unter Felsen muss sich jede/r der Gefahr bewusst sein. Von dem Besuch der Rabenschüssel mit Kindern und/oder Gruppen wird abgeraten.


Brüchiger Fels an der Abbruchkante von Januar 2017 – Zustand nach dem Entfernen des offensichtlich losen und angerissenen Gesteins im April 2017 Weiterlesen

Ausschreibung: Sichern im leichten und mäßig schwierigen, alpinen Gelände

Auch bei einfachen und mittel schweren Bergtouren kann es immer wieder vorkommen, dass kurze Felspassagen mit leichter Kletterei zu überwinden sind. Dies kann besonders bei sehr ausgesetzten Passagen zu einem anspruchsvollen Unterfangen werden. Hier ist ein überlegtes Vorgehen gefragt, um sicher und erfolgreich die Bergtour zu absolvieren. Vor allem, wenn man in Gruppen mit Kindern oder wenig erfahrenen Begleitern unterwegs ist, können sich kurze Kletterpassagen schnell ein großes zeitliches und auch moralisches Hindernis darstellen und damit den Erfolg der gesamten Bergtour gefährden. Dieser Kurs soll das Wissen und die Fähigkeiten vermitteln, wie man schwächeren Gruppenmitgliedern Hilfestellung für die sichere Überwindung solchen Passagen geben kann. Neben den technischen Aspekten soll auch auf die Verantwortung erfahrener Bergsteiger gegenüber schwächeren Begleitern eingegangen werden (Garantenstellung). Zielgruppe: Alle Bergsteiger, die gelegentlich mit schwächeren Teammitgliedern auf Bergtouren unterwegs sind und sich Wissen und Fähigkeiten über die Hilfestellung zur Überwindung schwieriger Passagen aneignen wollen.

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Kurs: Moderne Sicherungsgeräte – so funktionieren sie

Ziel des Kurses

Sicherungsgeräte verschiedener Klassen werden theoretisch erläutert und praktisch erprobt. Der Kurs ist für Einsteiger und Interessierte, aber kein Grundlagen-Sicherungskurs.

Schwerpunkte sind HMS, Tube, Grigri, Smart (auf Wunsch auch weitere Geräte möglich: z.B. Clickup) – werden vom Betreuer mitgebracht.

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bergundsteigen 4/2014

Zentraler Gegenstand des Heftes ist die Auswertung des DAV-Risikosymposiums vom vergangenen Herbst. Es ist hier nun weder Platz noch Gelegenheit, die verschiedenen Beiträge im Detail zu referieren. Als roter Faden zieht sich durch die Diskussion ein Paradigmenwechsel: Weg von der Sicherheitskultur, hin zu einer Risikokultur. Schlagworte dabei sind Risiko als Motivation, Appetit auf Risiko. Natürlich ist absolute Sicherheit im Bergsport nicht erreichbar, und jeder muß für sich und die von ihm geführte Gruppe prüfen, was an Risiko jeweils angemessen und tolerierbar ist.

Dabei darf man aber meiner Ansicht nach das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, und z.B. das Risiko eines konstruktionsbedingt unsicheren Sicherungsgeräts einfach akzeptieren. Dahinter können sich dann ja auch die Hersteller ganz prächtig verstecken.

Frank Haney

Treffen der Ausbilder

Die jährliche Beratung der Ausbilder vor dem Abklettern (Mitgliederversammlung) haben wir zum Anlaß genommen, um uns an der Kletterwand über die Probleme auszutauschen, die es mit Tube und Tube-ähnlichen Sicherungsgeräten gibt.

Wenn man mal von Fehlbedienungen absieht, gibt es zwei kritische Punkte bei der bestimmungsgemäßen Verwendung dieser Geräte. Das sind das schnelle Ausgeben von Seil beim Vorstiegsklettern und das Einholen von Seil beim Toprope-Klettern. Dann laufen beide Seilstränge parallel in das Gerät, was die Bremswirkung aufhebt. Die Frage ist nun, ob der Sichernde im Fall eines Sturzes noch die Möglichkeit hat, das Bremsseil in eine Position zu bringen, wo die Bremswirkung gegeben ist.

Das Fazit unserer Versuche ist, daß man an letzterem zweifeln muß. Neben der natürlichen Reaktionszeit des Sichernden sind zu viele Faktoren im Spiel, die zusätzlich negative Auswirkungen haben können:

  • Geringe Handkraft des Sichernden
  • Glattes und dünnes Seil
  • Sicherungsgerät ohne Bremsrillen
  • Deutlicher Masseunterschied von Kletterer und Sicherndem
  • Verbrennungen der Bremshand beim Seildurchlauf

Halbautomaten wie z.B. das ClickUp sind günstiger, weil der Winkelbereich zwischen ein- und auslaufendem Seil, in dem das Gerät unsicher ist, deutlich kleiner ist.

Dem Vernehmen nach arbeitet die Sicherheitsforschung des DAV an einer neuen Lehrmeinung. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Es ist schwer vorstellbar, die grundsätzlichen Probleme des Tube im Zusammenspiel mit den genannten Faktoren auf eine Lehrmeinung abzubilden, die nicht auf eine Liste von Ausnahmesachverhalten für deren Verwendung hinausläuft. Das würde aber eine solche Lehrmeinung wenig praktikabel machen.

Wir werden das weiter verfolgen und nach Erscheinen einer neuen Lehrmeinung festlegen, wie wir diese für uns umsetzen. Das wird dann auch Eingang in die Ausbildung finden.

Aktuelle Ergänzung (Quelle DAV Panorama 6/2014):

Die DAV-Sicherheitsforschung hat in Kletterhallen 1.4 Sicherungsfehler pro Vorstieg und 0,7 Fehler pro Toprope festgestellt. Mit Tube passieren 70% aller Unfälle, obwohl nur 60% aller Sichernden einen solchen verwenden. Fazit des Beitrags von Christoph Hummel und Florian Hellberg: “Das klassische Tube ist das Expertengerät für besondere Situationen.”

Frank Haney, Ausbildungsreferent

bergundsteigen 3/2014

Wie nicht anders zu erwarten, war der Beitrag von Thomas Lammel zur Sicherheit von Tubern im letzten Heft ein Stich ins Wespennest. Die Äußerungen reichen von Unverständnis über Abwiegeln bis zu ernsthaftem Bemühen, Konsequenzen zu ziehen. Ich kann nun hier das Spektrum der Meinungen nicht annähernd wiedergeben.
Erstmalig haben sich auch die Hersteller zu einem gemeinsamen (!) Kommentar bereit gefunden. Die Quintessenz ist: Jedes Sicherungsgerät hat einen Basiszustand. In dem wird weder Seil eingezogen noch ausgegeben. Beim Tuber umschließt dabei die Bremshand das Seil fest ca. 30 cm unterhalb des Geräts. Nur dann dann ist die volle Sicherheit des Geräts gegeben. Wenn sich der Kletterer bewegt, muß dieser Basiszustand aufgegeben werden und das Gerät wird zwangsläufig unsicherer.
Also ist das Gerät nur sicher, wenn nicht geklettert wird. Ich denke, daß das nicht der Weisheit letzter Schluß bleiben kann. Wir werden uns im Kreis der Ausbilder des Vereins ausführlich mit dem Problem beschäftigen.

Darüber hinaus enthält das Heft eine Vielzahl von interessanten Beiträgen zu anderen Themen:

  • Begehen von langen Mehrseillängentouren (sogenannten Longlines)
  • Auswertung von Kletterunfällen in Österreich
  • Bericht über die Höhlenrettung im Riesending
  • Alterung von SChlingen und Reepschnüren
  • Verwendung von Statikseilen im Bergsport
  • Sportwissenschaftliche und höhenmedizinische Aspekte des bergsports
  • (Selbst)Gefährdung durch die Verwendung von Wanderstöcken am Berg
  • Wirksamkeit von Lawinenairbags

Frank Haney

bergundsteigen 2/2014

Folgende Themenbereiche werden im Heft teilweise mit mehreren Artikeln behandelt:

  • Standplatzbau
  • Sicherheit und Führen beim Höhenbergsteigen (Expeditionen)
  • Der typische Klettersteiggeher
  • Sicherungstechnik

Zum letzten Punkt will ich ein paar Bemerkungen machen, da ich Anlaß zu der Vermutung habe, daß uns dieses Thema noch länger beschäftigen wird, bis hin zu Konsequenzen für Ausbildung und Betrieb an der Kletterwand. Ich beziehe mich hier auf einen zweiteiligen Artikel von Thomas Lammel zur Problematik der Sicherung mit Tuber bzw. -ähnlichen Sicherungsgeräten. Der Autor, beruflich tätig als verantwortlicher Prüfingenieur für Sicherungsgeräte, hat das Thema schon einmal in Heft 3/2013 behandelt. Die Reaktion des AV seinerzeit fand ich eher ausweichend. Die Hersteller haben sich in Schweigen gehüllt. Der Autor hat nun noch einmal nachgelegt. Die Kernaussage ist:

Unabhängig von möglichen Fehlbedienungen gibt es beim Tuber Betriebszustände, die die Sicherheitsfunktion zwangsläufig aufheben. Das widerspricht ingenieurstechnischer guter Praxis und einschlägigen Normen, z.B. für Maschinen: “Die Nothaltfunktion muß unabhängig von der Betriebsart jederzeit verfügbar und betriebsbereit sein.”

Das ist beim Tuber nicht der Fall. Ein Verweis auf die Ausbildung und die Eigenverantwortung des Kletterers ist an dieser Stelle fehl am Platz, weil auch bei aller Sorgfalt die Sicherheitsfunktion des Geräts systembedingt versagen kann.

Ich werde die weitere Diskussion verfolgen. Unabhängig davon sollten wir im Kreis der Ausbilder zu einem Meinungsaustauch und gegebenenfalls zu Festlegungen kommen.

Frank Haney