Sauschwänze können sehr gefährlich sein. Deswegen die dringende Warnung der Bergrettung Tirol: Nach Kletterunfällen warnen Alpin-Experten nun alle Fels- bzw. Sportkletterer. Bei so genannten „Sauschwänzen“ zum schnellen Einhängen des Seils gibt es große Gefahren, wenn sie zum Abseilen verwendet werden. Diese Stahlbügel sind ursprünglich als Umlenk-Punkte für Top-Rope-Sicherungen konstruiert worden. Sie sollten künftig ausschließlich für diesen Zweck verwendet werden – und NICHT zum Abseilen.
Archiv der Kategorie: Sicherheit/Material
bergundsteigen 1/2014
Im wesentlichen geht es in dem Heft um Winterthemen. Interessant sind für uns vor allem die Beiträge zur
- Gruppendynamik auf Tour und zu
- Naßschneelawinen
Daneben gibt es einen Artikel zur Bergung aus Highlines und einen zu Karabinern mit Verschlußsicherung, der aber nahezu identisch bereits im DAV-Panorama gestanden hat.
Frank Haney
Kletterkurs – Vorstieg „Von der Halle an den Fels“
Vorstiegskurs mit dem Ziel geeignete Routen am Fels zu finden, einzuhängen und wieder abzubauen.
Schwerpunkte sind Routenwahl und -beurteilung, Sicherungen (Expressen) einhängen, Klippen, Topropeseil einhängen, Umbauen, Routen abbauen, evtl. Abseilen.
Anforderungen
- Klettererfahrung, sicherer Umgang im Toprope-Klettern und Sichern, erste Vorstiege in der Halle
- Mindestalter: 16 Jahre
Ausrüstung
- Gurt, Kletterschuhe, (Helm)
- Sicherungsgerät (Tube, HMS), Expressschlingen, Seil (pro 2 Teilnehmer), Selbstsicherung (HMS + Bandschlinge), Tube oder Abseilacht, Prusikschlinge
Anmerkung: Tube wird als bevorzugtes Sicherungs- bzw. Abseilgerät angesehen - Verpflegung
Betreuung
Janine Ziermann
Zeit / Ort
- Zeit: ganztägig 12.04.2014 Meldungen – kann auch auf zwei Tage (Samstag/Sonntag) verteilt werden
- Ort: Treffpunkt im Klettergebiet (z.B. Lauchagrund/ Fränkische Schweiz); individuelle Absprache mit den Teilnehmern je nach Bedingungen (bitte bei der Anmeldung Telefonnummer oder Emailadresse angeben)
- wenn möglich Fahrgemeinschaften bilden
- anfallende Kosten sind selbst zu tragen
Anmeldung
- maximale Teilnehmerzahl: 6
- Meldefrist: bis zum 06.04.14 bei Janine Ziermann (janineziermann@googlemail.com, 0177/4881643)
Für teilnehmende Jugendliche unter 18 Jahren ist eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten erforderlich, sofern diese nicht selbst am Kurs teilnehmen.
Kurs: Stürzen im Klettersport
Ziel des Kurses
Theorie und Praxis zum Stürzen im Klettersport
Dieser Kurs richtet sich an Kletterer mit grundlegender Erfahrung im Vorstiegsklettern und –sichern.
Anforderungen
- sicherer Umgang mit einem Sicherungsgerät
- Kenntnisse im Klettern und Sichern im Vorstieg
Ausrüstung
- Gurt
- Sicherungsgerät
- Kletterschuhe
- evtl. Seil
Betreuung
Janine Ziermann
Zeit / Ort
- Treffpunkt Samstag 01.03.13, 10 Uhr DAV-Kletterhalle Jena (Imaginata-Gelände)
- Veranstaltungsdauer: 2-3 h
Anmeldung
- maximale Teilnehmerzahl: 6
- Meldefrist: bis zum 23.02.13 bei (Janine Ziermann)
Für teilnehmende Jugendliche unter 18 Jahren ist eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten erforderlich, sofern diese nicht selbst am Kurs teilnehmen
bergundsteigen 4/2013
Das letzte Heft des zurückliegenden Jahres widmet sich wie üblich Winterthemen. Dazu gehören:
- Der Lawinenlagebericht stellt für die Berwertung eines einzelnen Hangs immer nur ein Hilfsmittel dar. Das müssen nicht nur die örtlichen Lawinenkommissionen bei ihren Entscheidungen z.B. zur Gefährdung von Gebäuden und Verkehrswegen berücksichtigen, sondern auch Wintersportler. Diese müssen das Gelände auf seine speziellen Fallen hin betrachten. (Im Heft ist ein Beispiel, wo ein Skifahrer 20 Meter von einem Schneebrett in einen Graben mitgerissen und dort mit letalem Ausgang 3,5 Meter tief verschüttet wurde!) Das Canadian Avalanche Center hat eine dreistufige Skala für die Komplexität des Geländes entwickelt und diese zum Bestandteil des der hiesigen Snowcard vergleichbaren Avaluator gemacht.
- Der derzeitige Kenntnisstand zu den sehr schwer einzuschätzenden Gleitschneelawinen wird zusammengefaßt.
- Das Tourenportal von DAV, OeAV und AVS (www.alpenvereinaktiv.com) wird vorgestellt. Dort wird z.B. auch die Saale-Horizontale beschrieben.
- Verschiedene Aspekte der Spaltenbergung bzw. -rettung in der Zweierseilschaft werden diskutiert. Besonders die Technik des Selbstflaschenzugs wird kritisch hinterfragt.
- Unfälle auf sogenannten Modeskitouren werden ausgewertet.
- Es gibt eine Marktübersicht zur Lawinen-Notfallausrüstung – Verschüttetensuchgeräte (LVS) und Auftriebssysteme (ABS).
Kurs: Moderne Sicherungsgeräte – so funktionieren sie
Ziel des Kurses
Sicherungsgeräte verschiedener Klassen werden theoretisch erläutert und praktisch erprobt. Der Kurs ist für Einsteiger und Interessierte aber kein Grundlagen-Sicherungskurs.
Schwerpunkte sind HMS, Tube, Grigri, Smart (auf Wunsch auch weitere Geräte möglich: z.B. Clickup) – werden vom Betreuer mitgebracht.
Anforderungen
- sicherer Umgang mit einem Sicherungsgerä
- Toprope-Klettern (Vorstiegskenntnisse wären von Vorteil)
Ausrüstung
- Gurt
- Sicherungsgerät
- Kletterschuhe
- evtl. Seil
Betreuung
Janine Ziermann
Zeit / Ort
- Treffpunkt Samstag 25.01.14, 10 Uhr DAV-Kletterhalle Jena (Imaginata-Gelände)
- Veranstaltungsdauer: 2-3 h
Anmeldung
- maximale Teilnehmerzahl: 8
- Meldefrist: bis zum 19.01.14 bei Janine Ziermann
Für teilnehmende Jugendliche unter 18 Jahren ist eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten erforderlich, sofern diese nicht selbst am Kurs teilnehmen.
bergundsteigen 03/2013
Das Heft hat einen ganz großen Schwerpunkt: Die Unfälle im Sommer 2013
Es ist nicht so sehr die Quantität, die erschreckt. Die bewegt sich im langjährigen Mittel. Dagegen waren sie von einer negativen Qualität, die man eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hätte. Das gilt insbesonder für vier Bereiche: Weiterlesen
Ausbildung Standplatzbau
Sicherungstechnik ist ein essenzieller Bestandteil des Kletterns. Einen bedeutenden Stellenwert besitzt hierbei der Standplatzbau. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Schritt von den sehr gut abgesicherten Kletterhallen bzw. Klettergärten weg hin zu sparsam gesicherten Kletterwegen in den Alpen, der Sächsischen Schweiz oder anderswo vollzogen werden soll. Hier gilt nicht nur für Mehrseillängenrouten: Der Standplatz ist der zentrale Sicherungspunkt der gesamten Seilschaft, der niemals versagen darf.
Der Kurs soll sowohl grundlegende als auch vertiefende Kenntnisse zum Standplatzbau vermitteln, um den vielfältigen Ansprüchen an das Einrichten eines Standplatzes gerecht zu werden.
Mängel bei Klettersteigsets mit Reibungsbremsen
Nach den Rückrufen von Klettersteigsets (KS-Sets) mit elastischen Armen im letzten Jahr gibt es mit Datum vom 25.02.2013 einen erneuten Rückruf aufgrund weiterer Untersuchungen des DAV-Sicherheitskreises. Dieses Mal sind KS-Sets mit Reibungsbremse betroffen. Ich beziehe mich auf die Veröffentlichung auf der DAV-Webseite und die Pressemeldung vom 25.02.2013 .
Zwei Karabinerbrüche
Wie der alpinen Presse (bergundsteigen, DAV-Panorama) zu entnehmen war, hat es im vergangenen Jahr zwei Unfälle im Zusammenhang mit Karabinerbrüchen gegeben. Ohne auf Details einzugehen, ergeben sich daraus einige Konsequenzen. Manches erscheint selbstverständlich; ich beobachte aber häufig das Gegenteil. Die folgenden Punkte gelten vor allem für das Klinken von Bohrhakenlaschen, weniger bei Knotenschlingen:
- Immer den losen Karabiner in die Bohrhakenlasche klinken, und das Seil in den fixierten einlegen.
- Daraus ergibt sich, daß man niemals beide Karabiner fixieren darf.
- Beim Klinken und Seileinlegen immer die mögliche Richtung des Weiterklettern antizipieren. Dabei muß das Seil immer von unten durch den fixierten Karabiner zum Vorsteiger führen.
- Für den losen Karabiner, der in die Bohrhakenlasche geklinkt wird, möglichst keine Karabiner mit scharfer Rastnase verwenden, weil die sich in der Lasche verhängen, was den Karbinerbruch herbeiführen kann.
- Bei Karabiner mit Drahtschnapper muß darauf geachtet werden, daß dieser auch wirklich richtig schließt, weil sonst eine Schnapperoffenbelastung des Karabiners droht. Das Problem entsteht dadurch, daß diese Karabiner keine separate Feder aus Federstahl haben, sondern der Karabiner allein durch die Spannung des Drahtes schließt.
Frank Haney
Klettersteigsets
Es hat sich ja mittlerweile sicher herumgesprochen, daß es einen tödlichen Klettersteigunfall gegeben hat, in dessen Auswertung eine bestimmte Konstruktionsweise als nicht sicher angesehen werden muß. Leider ist das den Sets äußerlich meist nicht anzusehen. Es bleibt nur, auf der DAV-Webseite nachzusehen, ob das eigene Set betroffen ist. Diese Liste wird laufend aktualisiert.
Frank Haney
Neues Klettersteigset für Kinder
Zur Erinnerung: Die Norm für Klettersteigsets fordert neben anderem einen bestimmten Seildurchlauf (Bremsweg) bei einem Prüfgewicht von 80 kg. Tests mit leichten Dummies (z.B. 30 kg für ein Kind) haben katastrophale Ergebnisse mit erschreckendem Verletzungspotential gezeigt. Weiterlesen
Zur Festigkeit von Kevlar-Schlingen
In seinem Beitrag “Starke Fasern” in Heft 2/08 von Berg&Steigen (siehe unten) widerspricht Pit Schubert nach meiner Auffassung in wesentlichen Punkten der Untersuchung von Chris Semmel (DAV-Panorama 03 und 04/2007):
- Knotenfestigkeit von Kevlarschlingen
- Alterungsbeständigkeit und Knickfestigkeit von Kevlar
Wichtig war mir eine weitere Aufklärung bezüglich der Knotenfestigkeit von Kevlarschlingen, denn diese haben bei uns ziemliche Verbreitung als Sanduhrschlingen, aber auch als Knotenschlingen für die Sächsische Schweiz gefunden. Für Knotenschlingen kommt nur der Sackstich in Frage, wenn man den Vorteil der hohen Bruchfestigkeit des Materials mit der kleinen Knotengröße für die Plazierung an Stellen braucht, wo ansonsten nur indiskutabel schwache Polyamidschlingen unterzubringen wären. Für Sanduhrschlingen stellte sich nach dem Beitrag im DAV-Panorama die Frage, ob wir demnächst im Verein einen Kurs zum Legen des doppelten oder gar dreifachen Spierenstichs aus der Kletterstellung anbieten müssen.
Pit Schubert hat diese meine Fragen aufgegriffen und nicht nur seine 20 Jahre zurückliegenden Untersuchungen zu Kevlar herausgesucht, sondern auch neue durchgeführt. Dafür möchte ich ihm an dieser Stelle recht herzlich danken. Da Pit Schubert sicher noch Gelegenheit nehmen wird, seine neuen Resultate zu publizieren, an dieser Stelle nur die wesentlichen Aussagen:
- Auch eine 20 Jahre alte Kevlar-Schlinge hält noch doppelt soviel wie eine gleich starke neue(!)Polyamid-Schlinge, sowohl als Knotenschlinge (mit Sackstich) als auch als Sanduhrschlinge (mit gefädeltem Sackstich).
- Die altersbedingte Reduktion der Festigkeit ist durch den ursprünglichen materialbedingten Festigkeitsüberschuß gegenüber Polyamid für die Praxis ohne Belang.
- Analoges gilt für die Knickfestigkeit (korrekt Biegewechselfestigkeit)
Pit Schuberts Fazit ist: Es spricht nichts (!) gegen die Verwendung von Kevlar-Reepschnur, sondern vieles dafür.