Wie nicht anders zu erwarten, war der Beitrag von Thomas Lammel zur Sicherheit von Tubern im letzten Heft ein Stich ins Wespennest. Die Äußerungen reichen von Unverständnis über Abwiegeln bis zu ernsthaftem Bemühen, Konsequenzen zu ziehen. Ich kann nun hier das Spektrum der Meinungen nicht annähernd wiedergeben.
Erstmalig haben sich auch die Hersteller zu einem gemeinsamen (!) Kommentar bereit gefunden. Die Quintessenz ist: Jedes Sicherungsgerät hat einen Basiszustand. In dem wird weder Seil eingezogen noch ausgegeben. Beim Tuber umschließt dabei die Bremshand das Seil fest ca. 30 cm unterhalb des Geräts. Nur dann dann ist die volle Sicherheit des Geräts gegeben. Wenn sich der Kletterer bewegt, muß dieser Basiszustand aufgegeben werden und das Gerät wird zwangsläufig unsicherer.
Also ist das Gerät nur sicher, wenn nicht geklettert wird. Ich denke, daß das nicht der Weisheit letzter Schluß bleiben kann. Wir werden uns im Kreis der Ausbilder des Vereins ausführlich mit dem Problem beschäftigen.
Darüber hinaus enthält das Heft eine Vielzahl von interessanten Beiträgen zu anderen Themen:
- Begehen von langen Mehrseillängentouren (sogenannten Longlines)
- Auswertung von Kletterunfällen in Österreich
- Bericht über die Höhlenrettung im Riesending
- Alterung von SChlingen und Reepschnüren
- Verwendung von Statikseilen im Bergsport
- Sportwissenschaftliche und höhenmedizinische Aspekte des bergsports
- (Selbst)Gefährdung durch die Verwendung von Wanderstöcken am Berg
- Wirksamkeit von Lawinenairbags
Frank Haney