Mit dem Bergell werden die meisten steile Granitwände verbinden. Weniger bekannt ist, daß es dort auch erstklassige Wintertouren gibt. Bei den üblichen Recherchen für ein interessantes Ziel für unser obligates Winterbergsteigen bin ich dann auch darauf gestoßen. Der ursprüngliche Plan war, durch das Fornotal mit zwei Zwischenübernachtungen (Hütte und Biwak) den Monte Disgrazia zu machen, den höchsten Berg des Bergell, der ziemlich isoliert auf italienischem Gebiet steht. Dieser Plan hat sich dann aber schnell als unrealistisch herausgestellt. Es gab da eine Diskrepanz von Anspruch der Tour, den Verhältnissen und nicht zuletzt unserer Fitness. So haben wir dann auf Tagestouren von der Fornohütte (Capanna del Forno) umgestellt.
Archiv für den Monat: April 2013
bergundsteigen 01/2013
Nachdem der Winter hoffentlich endlich vorbei ist, habe ich auch das erste Heft des neuen Jahrgangs bekommen, das sich sinnigerweise in erster Linie dem Skialpinismus widmet. Damit kein Mißverständnis aufkommt, damit sind nicht Skitouren oder Skihochtouren gemeint, sondern das Befahren steiler und steilster Wände und Rinnen. Das ist eine Spielart des Bergsports, die wohl bei uns im Verein kaum größere Verbreitung hat und wahrscheinlich auch nicht bekommen wird.
Es gibt aber auch für uns relevantere Beiträge:
- Sehr informativ zur modernen Wetterprognose
- Biwak im Schnee (Schneehöhlen)
- Noch mal zum leidigen Thema Klettersteigsets (Darüber haben wir an anderer Stelle schon berichtet.)
- Den zweiten Teil zur Auswertung einer Untersuchung zur Verwendung von Sicherungsgeräten in der Kletterhalle (Dazu müssen wir uns im Kreis der Ausbilder noch austauschen.) Drei Dinge möchte ich nachfolgend zu bedenken geben:
- Die HMS schneidet überraschend schlecht ab. Das liegt aber nicht am Prinzip, sondern am Verhalten der Sichernden: Die Hälfte aller mit HMS Sichernden wendet gelegentlich beim Nachgeben von Seil den „Pinzettengriff“ an, hat das Bremsseil also nur zwischen den Spitzen von Daumen und Zeigefinger. Bei einem Drittel ist das sogar stabile Routine.
- Bei der Sicherung mit Tube halten ein Siebentel der Sichernden die Bremshand oben und heben damit die Bremswirkung des Geräts auf.
- Bei den Halbautomaten ist das ClickUp das Gerät mit der geringsten Fehlerrate und zudem das ohne besonders gravierende Fehler. (Die anderen Halbautomaten in der Untersuchung waren Smart und Grigri.)
Frank Haney (Ausbildungsreferent)
Ausbildung Standplatzbau
Sicherungstechnik ist ein essenzieller Bestandteil des Kletterns. Einen bedeutenden Stellenwert besitzt hierbei der Standplatzbau. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Schritt von den sehr gut abgesicherten Kletterhallen bzw. Klettergärten weg hin zu sparsam gesicherten Kletterwegen in den Alpen, der Sächsischen Schweiz oder anderswo vollzogen werden soll. Hier gilt nicht nur für Mehrseillängenrouten: Der Standplatz ist der zentrale Sicherungspunkt der gesamten Seilschaft, der niemals versagen darf.
Der Kurs soll sowohl grundlegende als auch vertiefende Kenntnisse zum Standplatzbau vermitteln, um den vielfältigen Ansprüchen an das Einrichten eines Standplatzes gerecht zu werden.